Summer Feeling

Summer Feeling – oder auch:
Lens Flares, vom Abbildungsfehler zum Stilelement.

Sommer, Sonne, gute Laune. Doch wie lässt sich das Sommergefühl bildlich umsetzen?
Helle, überstrahlte Bilder mit warmen Farben, das Model vom warmen Sonnenlicht umschmeichelt. Man spürt förmlich das Kitzeln der Sonne…

Kurzerhand (entgegen jeglicher Regeln, aber die sind ja zum Brechen da…) ins Gegenlicht hinein fotografiert und die Sonnenstrahlen über den Sensor huschen lassen. Je nach Einfallswinkel entstehen Reflexionen – Lens Flares eben.

Sonst tunlichst zu vermeiden (und mit großem technischem Aufwand zu bändigen versucht) bekommen sie hier stilbildenden Charakter.
In der kommerziellen Photographie entdeckt man sie immer häufiger und in Computerspielen werden diese Effekte sogar extra gerendert, um Authentizität zu suggerieren.
Für Iphonographen gibt’s freilich auch eine App dafür. Falls es auf ’natürlichem Wege‘ nicht klappen sollte, holt man sich das Gefühl des Sommers einfach so ins Bild.

Eine ziemlich steile Karriere: vom Abbildungsfehler zum Stilelement.

Und wie funktioniert’s?

  • Am besten im Abendlicht, leicht schräg zu den flach einfallenden Sonnenstrahlen. Die Flares sind schwer zu reproduzieren und man muß ein bißchen spielen, bis sie sich wie gewünscht verteilen.
  • Um die geeignete Belichtungseinstellung zu finden, ist es hilfreich das Objektiv vor direkt einfallendem Licht zu schützen (mit der Hand abschatten) und per Spotmessung auf’s Gesicht eine passende Zeit-/Blenden-Kombination zu ermitteln. Die ermittelten Werte dann in den manuellen Modus übernehmen und los geht’s.
  • Der Autofokus mag das direkt einfallende Licht nicht besonders und so muß man häufig das Objektiv kurzzeitig abschatten bis der Fokus sitzt oder gleich rein manuell fokussieren.

Probiert’s selber aus und genießt das summer feeling, egal ob mit oder ohne Kamera!

 

P.S.: Mehr zu Thema flares haben Krolop&Gerst in ihrem Blog beschrieben.
Im übrigen kann ich den Blog auch sonst nur wärmstens empfehlen. Die beiden geben dort ihr Wissen gut verständlich weiter und ich habe selbst enorm davon profitiert.
Danke an dieser Stelle an Martin & Marc, daß Ihr Eure Erfahrungen so ausführlich teilt!