Ein Wochenende im Rennzirkus – DTM Oschersleben 2013

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit den ZF Race Reporter beim DTM Rennen in Oschersleben zu begleiten und dabei einen Blick hinter die Kulissen des Rennzirkus zu werfen. War sehr spannend und abwechslungsreich in die Welt der Reportage-Photographie abzutauchen und ständig auf der Suche nach dem nächsten Bild zu sein. Man könnte ja was verpassen…

Ist auch ein Stück weit wieder zurück zu meinen Anfängen in der Photographie, als ich nur Beobachter war. Denn in der Zwischenzeit habe ich mich doch sehr daran gewöhnt, mir mein Licht zu ‚komponieren‘. Wenn man mit Blitzen arbeitet, sei es im Studio oder ‚on location‘, so liegt es immer ein Stück weit an einem selber, wie die Lichtführung ist. Aber hier war es (weitestgehend) nur available light – nimm die Situation wie sie ist und mach‘ das Beste (Bild) daraus!
Gut, bei ein paar Aufnahmen habe ich auch Aufsteckblitze verwendet um die dunklen Partien in Gegenlichsituationen aufzuhellen…mal seh’n ob Ihr alle entdeckt. ;-)

Um immer für die nächste Gelegenheit gerüstet zu sein, habe ich mir noch ein zweites Kamera-Gehäuse geliehen und passend für so ein hochdynamisches Sport-Event mußte es ein richtig schnelles sein. 12 Bilder/Sekunde  sind in der Tat eine mächtige Ansage.

Auch wenn die EOS-1D X etwas Eingewöhnung verlangt (das Bedienkonzept ohne Drehrad ist auf den ersten Blick etwas ungewohnt) so ist es schon beeindruckend, was so ein Profi-Gehäuse abliefert. Knackscharfe Bilder in allen Lebenslagen und kaum Rauschen in ISO-Regionen, die mir von meiner 5D Mk II völlig fremd waren. Neben dem Preis, der für die Meisten fern jeglicher Realisierbarkeit liegt, wiegt noch ein Fakt, ganz wörtlich, schwer: man hat einen Klotz in der Hand, den man nicht jeden Tag mit sich herumtragen möchte. Und trotzdem hab‘ ich sie echt ungern zurückgegeben.

Noch schwerer fiel es mir aber, mich von einer anderen Leihgabe zu trennen:
die 35mm-Festbrennweite (EF 35/1,4 L USM) hat es mir angetan.
Ich habe einen Großteil der Bilder damit gemacht, weil man das Gefühl hat mittendrin im Geschehen zu sein. Irgendwie kommt es mir so vor, als ob der Bildwinkel von 63° der Wahrnehmung des Auges am nähesten kommt und eine sehr realistische Bildwirkung erzeugt.
Dafür muß man aber, getreu der alten Weisheit: ‚Vordergrund macht Bild gesund‘, wirklich nah‘ an das Motiv ran gehen. Wer sich zu sehr an sein Zoomobjektiv gewöhnt hat, wird sich hier umstellen müssen. Mir hat’s jedoch riesig Spaß gemacht mal anders zu photographieren und ein paar Schritte zu gehen, statt am Objektiv zu drehen. Und mit den Unschärfen, die sich bei so einer riesigen Blendenöffnung bieten, kann man natürlich auch trefflich spielen…

Hier schon mal ein paar Impressionen vom Rennwochende, mehr davon in der Galerie und demnächst im Blog.